Jambo Afrika 07.05.2011

Schwungvoll:Afrikakonzert begeistert im Stadtforum

Schwungvoll: Afrikakonzert begeistert im Stadtforum

Von Monika Fischer

Bad Saulgau „Jambo“ bedeutet „Hallo“ in Kisuaheli, der Amtssprache Kenias, und damit lud die Chorvereinigung zu einem fröhlichen „Hallo Afrika Konzert“ ins Stadtforum ein. Im proppevollen Großen Saal sorgten die Sängerinnen und Sänger über zwei Stunden für gute Laune pur. Unterstützt wurden sie dabei von der Chorcombo mit Jan Röck, Piano, Peter Wagerer, Bass, dem Drummer Kai Weihprachtitzky sowie drei jungen Rhythmustalenten aus der Percussiongruppe von Herbert Wachter. Ebenfalls im Einsatz war der kenianischer Reggaesänger Joseph Avedi, ein Temperamentsbolzen, der im Laufe des Abends zusammen mit afrikanischen Freunden sogar eine Breakdance- Nummer ablieferte.

Der erste Teil des Konzerts entführte das Publikum in die Tierwelt Afrikas. Ganze Herden von Giraffen und gestreiften Zebras bevölkerten die Bühne, flankiert von Elefanten, Löwen und Äffchen. Die aufwendigen Kostüme und das mit viel Liebe zum Detail gefertigte Bühnenbild zauberten ein Flair von Urwald und Savanne ins Stadtforum. Dann setzten die Schlaginstrumente wie Cajons, Bongos, Congas, Djembe mit akzentuierten Rhythmen ein, und schon zuckten die Fußspitzen vieler Zuschauer im Takt. Auch beim Klatschen und Stampfen, mit dem die „Donaulerchen“ ihre erste Liedfolge begleiteten, sprang der Funke sogleich aufs Publikum über.

Kleine, im Musicalstil gehaltene Szenen boten ein Lehrstück in Sachen Freundschaft: Am Anfang hatten sich überhebliche Giraffen und nicht minder dickköpfige Zebras kräftig in der Wolle, doch allmählich lernten sich die Tiere kennen und schätzen, bis schließlich das Kriegsbeil mit dem Lied „Wir sind Freunde“ endgültig begraben wurde. Das geheime Motto des Abends, Verständnis und Toleranz, zog sich wie ein roter Faden durch sämtliche Liedtexte. Auch die gemeinsamen Auftritte der „Donaulerchen“ und „Sängerfreunde“ – etwa beim schwungvollen Song „Ist mir doch egal“ – boten ein Beispiel für das gelungene Miteinander von jungen und sehr viel älteren Sängern. Nach der Pause waren die Tiere von der Bühne verschwunden, stattdessen füllte gutgelauntes Sängervolk in malerischem Kopfputz und bunten Tüchern den Raum.

Schlag auf Schlag wechselten schwungvolle Liedvorträge in verschiedensten Besetzungen mit Buschtrommelfeuer und Einlagen der Combo. Dass Afrika nicht nur Tanz, Musik und Farbenfreude bedeutet, vermittelte Mareike Tiede in ihrer charmanten wie informativen Moderation. So ist die Lebenserwartung auf dem Schwarzen Kontinent um ein ganzes Drittel geringer als hierzulande. In diesem Zusammenhang erinnerte die Moderatorin auch an die Hilfsprojekte des Ostrachers Karl Eberhard, der im Foyer des Stadtforums einen Stand aufgebaut hatte, wo mundgerecht geschnittene Ananasstücke und Cocktails zugunsten kenianischer Schulkinder verkauft wurden.

Natürlich dürfen in keinem Afrikakonzert die Hits aus dem Musical „König der Löwen“ fehlen, und entsprechend hoch schlugen die Wogen der Begeisterung bei „Hakuna matata“ und „The lion sleeps tonight“. Am Ende des Konzerts drängte stürmischer Beifall auf Zugaben, die natürlich gewährt wurden. Gerlinde Michelberger richtete als Vereinsvorsitzende der beiden Chöre ein herzliches Dankeschön an alle Mitwirkenden, die vor und hinter der Bühne zum Erfolg der opulenten Aufführung beigetragen hatten. Für Chorleiterin Margret Röck, ohne deren Ideen und immensen Arbeitseinsatz das Unternehmen nicht denkbar wäre, gab es weiße Hortensien.

(Erschienen: 10.05.2011/ Schwäbische Zeitung)